■ Briefmarkenheftchen Polar Salon Liberec 2022
Motiv: Persönlichkeiten / Seemann / Polarforscher / Roald Engelbregt Gravning Amundsen (* 16. Juli 1872 in Borge, Norwegen; † vermutlich 18. Juni 1928 nahe der Bäreninsel) / war ein norwegischer Seemann und Polarforscher / Gemessen an den bei seinen Expeditionen erreichten Zielen ist Amundsen der erfolgreichste Entdeckungsreisende in Arktis und Antarktis. Er durchfuhr als Erster die Nordwestpassage, als Zweiter nach Adolf Erik Nordenskiöld auch die Nordostpassage und erreichte am 14. Dezember 1911, vor seinem britischen Rivalen Robert Falcon Scott, mit vier Begleitern als erster Mensch den geographischen Südpol. Da weder Robert Peary noch Frederick Cook oder Richard Byrd ihre Ansprüche eindeutig belegen konnten, zählt Amundsen möglicherweise auch zu den ersten Menschen am geographischen Nordpol, den er als Leiter eines transarktischen Fluges im Luftschiff Norge zusammen mit 15 weiteren Expeditionsteilnehmern am 12. Mai 1926 erreichte. Amundsen kam 1928 bei einem Rettungsflug für den in Not geratenen italienischen Polarforscher Umberto Nobile ums Leben ■ Robert Falcon Scott (* 6. Juni 1868 in Devonport bei Plymouth, England; † 29. März 1912 auf dem Ross-Schelfeis, Antarktis) / war ein britischer Marineoffizier und Polarforscher. Er leitete die Discovery-Expedition (1901–1904) und die Terra-Nova-Expedition (1910–1913), zwei Forschungsreisen während des sogenannten Goldenen Zeitalters der Antarktisforschung. Er zählt zu den ersten zehn Menschen, die den geographischen Südpol erreichten / Zunächst durchlief Scott eine Offizierslaufbahn in der Royal Navy. Als seine Karriere ins Stocken geraten war, ergriff er die Gelegenheit, das Kommando auf dem Forschungsschiff Discovery zu übernehmen. Nach eigenem Bekunden entsprang diese Entscheidung seinem persönlichen Ehrgeiz und nicht einer besonderen Vorliebe für die Polarforschung.[1] Während der von ihm geleiteten Discovery-Expedition unternahm er zwischen November 1902 und Februar 1903 gemeinsam mit Edward Wilson und Ernest Shackleton einen Vorstoß Richtung Südpol, bei dem die drei Männer mit dem Erreichen der geographischen Breite von 82° 17′ S[2] einen neuen Südrekord aufstellten. Scotts Entscheidung nach der Rückkehr ins Basislager, den seiner Ansicht nach dienstuntauglichen Shackleton entgegen dessen Willen nach Hause zu schicken, gab Anlass zu einer noch heute geführten Diskussion über eine tiefe Rivalität beider Polarforscher.
Nachdem Shackleton mit seinem eigenen Versuch, während der Nimrod-Expedition (1907–1909) den Südpol zu erreichen, knapp gescheitert war, unternahm Scott anlässlich der Terra-Nova-Expedition einen neuerlichen Anlauf. Dieser entwickelte sich zu einem Wettstreit mit dem norwegischen Polarforscher Roald Amundsen. Scott erreichte den Pol am 18. Januar 1912 mit der Erkenntnis, dass Amundsen und dessen vierköpfige Mannschaft ihm rund einen Monat zuvorgekommen waren. Auf dem Rückweg zum Basislager starben Scott und seine vier Begleiter an Unterernährung, Krankheit und Unterkühlung / Scott wurde in seiner Heimat durch seinen als heroisch empfundenen Tod jahrzehntelang als selbstaufopfernder Nationalheld stilisiert. Erst zum Ende des 20. Jahrhunderts begann eine differenziertere Betrachtung und Neubewertung seiner Person ■ Sir Ernest Henry Shackleton CVO, OBE, LL.D, OLH (* 15. Februar 1874 in Kilkea, County Kildare, Irland; † 5. Januar 1922 in Grytviken, Südgeorgien) / war ein britischer Polarforscher irischer Abstammung und eine der herausragenden Persönlichkeiten des sogenannten „Goldenen Zeitalters der Antarktisforschung“.[A 1] Er nahm an vier Antarktisexpeditionen teil, von denen er bei dreien als Expeditionsleiter tätig war / Seine ersten antarktischen Erfahrungen machte Shackleton als Dritter Offizier bei der von Robert Falcon Scott geleiteten Discovery-Expedition (1901–1904), von der er wegen einer von ihm bestrittenen Dienstuntauglichkeit vom Expeditionsleiter 1903 nach Hause geschickt wurde / Entschlossen, diesen Makel zu tilgen, kehrte Shackleton 1908 als Leiter der Nimrod-Expedition (1907–1909) in die Antarktis zurück. Im Januar 1909 stellte er zusammen mit drei Begleitern einen neuen Rekord in der größten Annäherung an einen der beiden geographischen Erdpole auf, bevor sie bei 88°23′S und noch 180 km vom Südpol entfernt umkehren mussten. Für diese Leistung wurde Shackleton von König Edward VII. zum Ritter geschlagen / Nachdem der Norweger Roald Amundsen 1911 den Südpol erreicht hatte, verlagerte Shackleton sein Augenmerk auf die Durchquerung des antarktischen Kontinents von Küste zu Küste über den geographischen Südpol hinweg. Doch auch mit dieser Forschungsreise, die als Endurance-Expedition (1914–1917) bekannt ist, scheiterte er. Das Expeditionsschiff sank 1915 im Weddell-Meer, nachdem es vom Packeis zerdrückt worden war. Durch eine abenteuerliche Rettungsaktion, für die Shackleton weitaus bekannter ist als für seine wissenschaftlichen Beiträge zur Antarktisforschung, konnte er alle Expeditionsteilnehmer vor dem Tod bewahren / 1921 führte ihn die Quest-Expedition (1921–1922) ein letztes Mal in antarktische Gewässer. Noch vor dem eigentlichen Beginn der Forschungsreise starb Shackleton in Grytviken auf Südgeorgien an einem Herzinfarkt und wurde auf Wunsch seiner Frau auch dort begraben / Abseits seiner Forschungsreisen war Shackletons Leben rastlos und unerfüllt. Auf der Suche nach Wegen, möglichst rasch zu Ruhm und Reichtum zu gelangen, scheiterte er mit zahlreichen Unternehmungen. Am Ende seines Lebens war Shackleton hoch verschuldet. Obwohl er im Nachruf durch die Presse als Held gefeiert wurde, geriet sein Name im Gegensatz zu dem seines Rivalen Scott bald darauf für lange Zeit in Vergessenheit. Erst zur Jahrtausendwende wurde Shackleton als vorbildliche Führungspersönlichkeit wiederentdeckt, die es in extremen Situationen vermochte, ihre Untergebenen zu außergewöhnlichen Leistungen zu motivieren ■ Václav Vojtěch (* 28. November 1901 im Forsthaus Skřivany; † 6. August 1932 in der Elbe bei Sadská) / war ein tschechoslowakischer Geograph und Polarforscher ■ Josef Sekyra (24. února 1928 Nové Město nad Metují – 10. listopadu 2008 Praha) / byl český geolog, horolezec, cestovatel, dobrodruh a polárník, který se 26. prosince 1969 stal prvním Čechoslovákem, který stanul na jižním pólu
6 Briefmarken "B" / Masse ca.: 122 x 80 bzw. 244 x 80 mm